Der Flamencokurs mit Christina Otera findet sogar mit nur 3 Teilnehmerinnen statt. Dafür wird er allerdings um eineinhalb Stunden verschoben. Ich warte also in der Bar nebenan bis zum Beginn. Mein Mann sitzt da täglich während ich tanze und arbeitet ein wenig. Jetzt sitzen wir eben zu zweit da und schauen dem regen Treiben zu. Morgens um 10.00 Uhr kommen schon einige und trinken ein paar Fino und Cerveza. Hin und wieder kommen Flamencoschülerinnen rein und kaufen sich Kaffee oder Wasser.
Schwitzen nur vom Rumstehen
Im Kurs sind zwei Engländerinnen und ich - die eine Engländerin beginnt den Kurs mit einer Tasse Kaffee, die andere kommt 10 Minuten später. Wir haben 36 Grad und ich schwitze bereits nur vom Rumstehen. Alegriás stehen auf dem Programm, wir fangen gleich mal mit dem Escobilla - Teil an. Ich freue mich, dass ich endlich mal wenigstens am Anfang die Schritte kapiere und sogar verstehe, was die Lehrerin sagt. Sie sagt, sie könnte schlecht Englisch und ich übersetze den Engländerinnen das Spanisch ins Englische. Ich bin stolz auf meine Spanischlehrerin Laura! Als ich nach dem Kurs zu meinem Mann in die Bar gehe, fragt er: „Ist der Kurs jetzt doch ausgefallen?“ „Ne, wie kommst du darauf?“ „Na, du bist ja überhaupt nicht frustriert!“
Das soziale Netzwerk - die Bar
Bar ist übrigens alles, worin man sitzen, essen und trinken kann - nicht unbedingt ein Nachtlokal mit Konsum harter Getränke. Man frühstückt auch meist in einer Bar - häufig üblich in Andalusien ist ein Baguette mit Olivenöl, Tomate und auch Jamón und ein Kaffee. In der Bar trifft man sich und plaudert, sie ist ein Ort für soziale Kontakte. Auch wer wenig Geld hat kommt hierher, trinkt wenig und plaudert viel.
Spanien profitiert
Die Spanier freuen sich darüber, dass der türkische Präsident sich bei den Urlaubern unbeliebt gemacht hat und diese deshalb nicht in die Türkei fahren. Der Tourismus in Spanien ist heuer gestiegen - und auch die Preise. Das desayuno liegt nun in Jeréz bei rund 7 Euro. Doppelt so viel als vor drei Jahren.